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Canile Italien - Das Geschäft mit den Hunden

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Canili, die sogenannten „Tierheime“ Italiens, sind in den meisten Fällen die Hölle für Hunde.

Adoptionen? – Will man nicht! Warum sollte man den Hahn abdrehen. Denn hier ist viel Geld zu verdienen. Canili, vor allem im armen Süden des Landes. sind keine Tierheime, wie wir sie etwa in Deutschland kennen. Sie sind das Geschäftsmodell der Hunde-Mafia. Die Betreiber werden pro Tag und pro Hund bezahlt. Das bedeutet: Je weniger Aufwand und je mehr Hunde, desto mehr Einnahmen.

Die Folge: Für einen Großteil der Hunde in Süditalien ist das Canile die Endstation, ein Dahinvegetieren im Betonbunker, keinerlei menschliche Zuwendung, keine Möglichkeit für Auslauf und Spielen mit Artgenossen – die einzige Erlösung ist der Tod. 

Unser Partnerverein Cane Cerca Cuccia – Niemandshunde aus Apulien, mit Ina als Vorsitzender, setzt sich in Apulien für die Hunde ein und gibt ihnen eine Stimme.

Die gebürtige Münchnerin lebt mit ihrer Familie in Martina Franca und erlebt das Leid der Tiere tagtäglich. Da sie nicht wegsehen will, hat sie sich entschieden zu helfen, mit Herz und Verstand. Sie arbeitet mit einer Handvoll engagierter lokaler Tierschützer zusammen.

Gemeinsam retten sie nicht nur Hunde von der Straße, sondern klären die Bevölkerung auf, arbeiten mit den Behörden zusammen, gehen in Schulen und machen Druck, damit die Straßenhunde kastriert werden. Auch ein wichtiges Thema: Der Tourismus, ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor in der notorisch krisengeplagten Region. Das Argument, dass das Tierleid bei den zahlungskräftigen Besuchern aus dem Ausland einen sehr negativen Eindruck hinterlässt, sorgt für Aufmerksamkeit bei den Gemeinde-Verantwortlichen.

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Es gibt ein paar kleine Schritte in Richtung einer positiveren Entwicklung für die Hunde. So ist es sehr erfreulich, dass das Canile im nahen Gioia del Colle von einer Tierschützerin geleitet wird. Die Zusammenarbeit zwischen dem Canile und dem Verein klappt somit gut, denn Monica, die Leiterin in Gioia del Colle, freut sich über jeden Hund, für den ein zu Hause gefunden wird. 

Damit wir die Hunde gut vermitteln können, stellt sie uns Fotos und Videos zur Verfügung. Die Hunde sind medizinisch versorgt, man merkt ihnen an, dass man mit ihnen arbeitet und dass sie liebevoll behandelt werden. 

Trotz allem ist der Alltag in einem Canile für keinen Hund schön. Zu viele harren hier aus, manche seit über 10 Jahren, als Welpe gekommen und noch nie eine Familie gehabt – jeden Tag trostloser Beton und nichts als eine kleine Hoffnung, dass heute jemand einen kurzen Moment Zeit hat für sie. 

Hunde- und Katzenleid, Sofia, Bulgarien

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Daniela hat den bulgarischen Verein „Friends on four paws Bulgaria“ und lebt in Sofia. Wir kennen Daniela nun schon seit 2013. Sie setzt sich jeden Tag für die Hunde und Katzen dort ein, schaut nie weg wenn ein Tier Hilfe braucht, ebenso wie ihre Eltern. Leider ist ihr Vater mittlerweile verstorben und ihre Mutter ist nun alleine, was sie aber nicht davon abhält weiter zu helfen wo sie kann. 

Daniela fährt regelmäßig zu ihrer Mama, die in einem alten Haus mit Grundstück in einem der Dörfer außerhalb Sofias lebt. Dort hilft sie die Hunde, die hier ein zu Hause gefunden haben, zu versorgen. Diese Hunde sind nicht vermittelbar, da sie ihre Freiheit und das Straßenhundleben zu sehr gewohnt sind. Man würde hier keinem einen Gefallen tun, sie in eine Familie zu vermitteln. Sie leben dort auf dem Grundstück und können sich frei bewegen. Sie wurden kastriert und werden gut versorgt.

Neben diesen Hunde nimmt Danielas Mutter auch gerettete Hunde auf, darunter oftmals Welpen. Sie werden hier erstversorgt, aufgezogen und natürlich tierärztlich versorgt. Soweit sie sozial sind kommen sie in die Vermittlung und es wird ein geeignetes zu Hause gesucht.

Ein leider großes Problem sind die unkastrierten Hunde vieler Dorfbewohner. Immer wieder kommt es zu ungewollten Würfen. Oft wird dann versucht die Welpen im Fluss zu entsorgen. Manche Besitzer kontaktieren zum Glück unsere Tierschützer und bitten um Hilfe. Wir sorgen dann dafür dass der Hund kastriert wird und kümmern uns um die ärztliche Versorgung der Welpen. Wenn sie alt genug sind werden sie vermittelt. Sonst droht ihnen lediglich dasselbe Schicksal wie der Mama oder sie enden einsam an einer Kette.

Den Menschen dort nahe zu bringen, wie wichtig Kastrationen sind ist ein langer Weg. Oft fehlt das Geld und auch das Verständnis dafür, wie sinnvoll dies ist. Es ist häufig schon ein großer Schritt, wenn sie es einsehen nachdem es zum ersten ungewollten Wurf gekommen ist und zustimmen, dass wir ihre Hunde kastrieren.

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Da aber auch in Sofia das Tierleid täglich präsent ist, hat Daniela einen Teil eines privaten Shelters gemietet, wo sie ihre geretteten Tiere unterbringen kann. Diese werden mit Hilfe einer Helferin im Shelter betreut. Die Versorgung der Tiere, sowohl mit Futter als auch tierärztlich, ist eine große finanzielle und psychische Last.

Vor allem Welpen und Kitten brauchen viel Aufmerksamkeit. Nicht selten sind sie krank wenn sie gefunden werden und schaffen es manchmal auch nicht. Wir unterstützen sie hierbei so gut es geht. Dazu gehört neben Geld und Futter auch jederzeit ein offenes Ohr zu haben, denn ohne sich manchmal den Schmerz von der Seele reden zu können, könnte man es nicht ertragen.

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